Schatzkästchen im Nürnberger Norden - Das Knoblauchsland
Das Knoblauchsland wurde bereits im 8. Jahrhundert erschlossen und zeichnet sich durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere durch den Gemüsebau aus. Der Name des Gebiets geht auf die vermehrte Zwiebelzucht auf den sandigen Böden in der Region zurück.
Von Natur aus waren die Anbauflächen nicht nährstoffreich genug. Daher wurden durch jahrhundertelange Einbringung von Biomasse (Laub- und Nadelstreu) die Böden aufgebessert. (Bayerisches Landesamt für Umwelt LfU 2016)
Das Knoblauchsland ist nicht nur eine historisch bedeutsame, altfränkische Kulturlandschaft im Norden Nürnbergs, mit rd. 1.200 Hektar ist es eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete in Deutschland.
Ortsansässige, vitale, familiengeführte Betriebe produzieren hochwertige Lebensmittel für die Region und weit darüber hinaus.
Und auch beim Bio Anbau liegt das Knoblauchsland bei rd. 10% und damit weit über den Durchschnitt.
11 Bio-Betriebe bauen auf 150 Hektar Freifläche und 10 Hektar unter Glas hochwertiges gesundes Gemüse an.
Die Marke Knoblauchsland hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und die Nürnberger sind stolz auf ihren stadtnahen Gemüsegarten.
Der Kiebitz und das Knoblauchsland – das passt einfach. Während der Kiebitz in seinem Bestand global bedroht ist und deshalb auch auf die Internationale Rote Liste gefährdeter Vogelarten gesetzt wurde, fühlt er sich auf den Äckern im Nürnberger Norden sehr wohl.
Und nicht nur der Kiebitz schätzt das Knoblauchsland. Durch die Strukturvielfalt ist es auch wichtiger Lebensraum für Feldlerche, Schafstelze und Rebhuhn.
Die Population der Vögel verringert sich weiter oder stirbt sogar aus, wenn die Mindestgröße ihres Lebensraums unterschritten wird. Und dies geschieht, wenn durch Straßenbau und anderweitige Flächenversiegelung ihre Lebensräume zerschnitten und verkleinert werden.
Felder Wiesen, Böden sind Lebensraum.
Wussten Sie, dass unsere Natur rund 1.000 Jahre braucht, um 1 cm neuen Mutterboden zu bilden? Oder dass es in Deutschland 585 Wildbienenarten gibt, wovon 75% im Boden leben? Boden ist Nahrungsgrundlage! Wissenswertes zu diesem Thema finden Sie u.a. hier in der Broschüre "Wer A sagt sagt auch B - Artenvielfalt ist auch Bodenvielfalt und bauerliche Vielfalt".